Dienstag, 18. Oktober 2011

Frauen! Jede Menge Frauen!

Eine gedankliche Reise ins Reich der sozialen Fantasie.

Wenn in Ihrem Unternehmen das Projekt vor allem geht, ein Projekt das nächste jagt, sie fortwährend neue Fachkräfte einstellen, der Rubel rollt und Sie bis in die ferne Zukunft sicher aufgestellt sind, dann brauchen Sie jetzt gar nicht weiter zu lesen.
Wenn aber Personalengpässe, Qualifizierungsprobleme und Erschöpfung der Mitarbeiter zum Thema werden, dann begeben Sie sich doch bitte mit mir auf eine gedanklich Reise in eine mögliche Zukunft:

Erfolgsmodell Job-Sharing heißt das Ziel dieser Expedition. Und die Bedingungen sind knall hart. Arbeitszeiten radikal reduzieren ohne den Verlust an hochqualifizierter Arbeitskraft zu riskieren!

Gelingt Ihnen das tatsächlich, werden Sie 150% Loyalität, extreme Effektivität und Glaubwürdigkeit für Ihre Marke ernten; denn die meisten Mitarbeiter arbeiten auch, um zu leben und leben zu lassen. Viele Väter verpassen das Heranwachsen ihrer Kinder. Und die meisten Mütter würden gerne arbeiten, sind aber nicht bereit, sich mit Haut und Haaren vereinnahmen zu lassen. Job-Sharing ist deshalb ein mutiges Konzept, mit dem Sie im War Of Talents als Sieger hervorgehen können.

Um Job-Sharing erfolgreich in Ihrem Unternehmen einzuführen, muss erst ein kultureller Prozess in Gang gebracht werden, der sehr tiefgreifend und langfristig ausgerichtet ist.

Dieser Prozess wird kurzfristig zu Irritation und zu Ängsten führen.
Was werden Ihre Kunden sagen, wenn alle nur noch „Halbe Kraft“ arbeiten? Wird man mit der Hälfte des Gehalts zurecht kommen? Sie werden nicht alle Mitarbeiter halten können, aber dafür werden Sie neue gewinnen. - Und was für welche!


Sie können diesen Ängsten nur begegnen, wenn Sie sich der kulturellen Annahmen Ihrer Mitarbeiter und Ihrer selbst bewusst sind. Ängste entstehen immer dann, wenn zuvor sichere Annahmen in Frage gestellt werden. Vielleicht haben manche Mitarbeiter im Laufe der Jahre ihren persönlichen Wert zunehmend über den Erfolg im Beruf definiert. Außerhalb der Firma war ja auch nicht mehr viel los. Wenn Sie die Vorstellungen und Ängste Ihrer Mitarbeiter ernst nehmen, können Sie mit positiven Visionen und zwingenden Argumenten darauf eingehen und Ihre Informationspolitik und die Schulungsinhalte danach gestalten.

Eine klare Vision wird sich verwurzeln müssen: Die der 100% konzentrierten, sinnvoll engagierten Mitarbeiter.

Zeit - Lebenszeit - bekommt ihren Wert zurück.

Ihre Kunden brauchen gleichzeitig Sicherheit, dass die Qualität Ihrer Dienstleistungen oder Produkte nicht in Frage gestellt ist. Was Sie tun, tun Sie öffentlich und mit dem Ziel, Leistungsfähigkeit zukunftssicher zu machen. Das ist ein gut zu kommunizierendes Bild.


Marketing-Springer bietet an, die Umgestaltung zu begleiten. Der kulturelle Umwandlungsprozess wird durch eine Kulturanalyse prüfend vorbereitet. Organisatorische Richtlinien, Beförderungsprogramme, Fehlerkultur und Prozesse werden kritisch hinterfragt. Kommunikationsprozesse müssen neu ausgerichtet werden.

Denken Sie über Ihr Menschenbild nach: Sie können bei Halbtageseinsatz zum Beispiel verlangen, dass die Menschen fokussierter in ihren Rollen funktionieren. Bei Vollzeitkräften ist die persönliche Voraussetzung viel entscheidender; denn die Arbeit ist der größte Bestandteil des Lebens. Der Wert der Rolle gegenüber der Persönlichkeit muss überprüft werden.

Die freigesetzten Kräfte können Sie in Ihre neu eingerichteten Lernkaffees lenken. Dort finden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen alles, was sie benötigen, um sich in den neusten Technologien selbständig fit zu machen.

Wenn Sie soweit sind, kommen die Frauen. Jede Menge Frauen, hoch qualifiziert, lernbegierige Frauen und zu vollem Einsatz in der Hälfte der Zeit bereit. Und nicht nur die! Ältere und Menschen mit nicht ganz passenden Qualifikationen werden sich gemeinsam ins Zeug legen.

Allerdings muss Job-Sharing Firmen-weit und exemplarisch eingeführt werden: Für Jung und Alt, für Mann und Frau, damit es nicht die „Ganzen“ und die „Halben“ - eben nicht voll zu nehmenden - gibt. Auch Führungspositionen müssen geteilt werden, um glaubhaft die Autorität der Sharer zu vermitteln. Damit schaffen Sie positive Rollenvorbilder.


Versuchen Sie das Experiment durchzuspielen: Eine Reduktion der Arbeitszeiten auf 20 Stunden die Woche brächte eine deutliche Konzentration der Leistung der Einzelnen. Sie könnten besser mit Auslastungen jonglieren und ständen als Gewinner im War Of Talents da. Außerdem bekämen Sie Frauen! Jede Menge talentierte Frauen!

Lassen Sie Leben zu! Lassen Sie Authentizität zu! Seien Sie mutig!